Was kann man tun, um den Millionen Not leidenden Menschen in der Kriegsregion Ukraine wenigstens ein wenig zu helfen? – Das dachten sich zahlreiche Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer des HLG, die kurz nach Beginn des Ukraine-Krieges zusammenkamen, um Hilfsaktionen zu starten. Schnell und kreativ wurden gemeinsam Ideen gesammelt und dann in Arbeitsgruppen ausgearbeitet und umgesetzt.
Ein gemeinsames Zeichen
Noch bevor die einzelnen Aktionen starteten, war es den beteiligten Schülern wichtig, als Schule ein gemeinsames Zeichen zu setzen. So entschieden sich die Schülerinnen und Schüler dafür, dass jeder Schüler eine bunte Friedenstaube falten konnte. Alle Schüler*innen des HLG formierten sich mit ihrer Taube in den Händen gemeinsam in einem riesigen Peace-Zeichen und setzten somit ein Zeichen für Frieden. Die Tauben wurden anschließend an der Flora niedergelegt und in mühevoller Arbeit dann in den Tagen nach der Aktion an Schnüren aufgefädelt, sodass sie noch heute in unserem Schulhaus zu bewundern sind und uns an die Gemeinschaftsaktion und unsere Werte von Frieden, Freiheit und Zusammenhalt erinnern. Unsere Redaktion dokumentierte das Ergebnis mit dem Einsatz einer Drohne. So ist das Foto unseres Zeichens „We stand for peace“ entstanden.
Sachspendenpakete
Neben dieser gemeinsamen Startaktion und der Generierung von Geldspenden durch z.B. Kuchen- und Buttonverkauf war es ein großes Anliegen der Gruppe, die Menschen in der Ukraine auch direkt durch Sachspendenpakete zu unterstützen.
So wurde zwei Wochen vor den Osterferien mit der Aufforderung an alle Klassen und Q11-Kurse gestartet, Lebensmittel, Hygieneartikel, Kleidung oder auch Spielsachen zu sammeln und in große Schachteln zu packen. Die Pakete sollten anschließend zum Sammelstützpunkt der Ukraine-Hilfe Landshut bei der Alten Kaserne gebracht werden, von wo sie direkt an die polnisch-ukrainische Grenze und dann weiter in die Ukraine transportiert werden. Die Klassen waren mit voller Begeisterung dabei, sodass die Aktion zu einem großen Erfolg wurde, was man auch an den Fotos der voll beladenen Autos und Anhänger sehen kann.
Eine besondere Wertschätzung erhielt die Aktion durch die ehrenamtlichen Helfer am Sammelstützpunkt, die sich riesig über die Spendenbereitschaft freuten und sich ganz herzlich beim HLG bedankten.
Buttonverkauf
Der kreative Beitrag, um Geldspenden für die Ukraine zu generieren, war die Gestaltung und der Verkauf von Ansteckern an der Schule.
Freiwillige Schülerinnen aus der Unter- und Mittelstufe bildeten die Arbeitsgruppe „Buttons“, die das gemeinsame Ziel hatte, dass ein sichtbares Zeichen gegen Krieg und für unsere demokratischen Werte wie „Frieden“, „Freiheit“ „Liebe“ und „Gleichheit“ von nun an die Kleidung und die Schulrucksäcke der Mitglieder der Schulgemeinschaft schmücken sollten.
An unterrichtsfreien Nachmittagen entstanden durch unfassbaren Ideenreichtum zahlreiche Motive, die anschließend von den Schülerinnen vervielfältigt, ausgestanzt und zu einem Button gepresst wurden. Dank der finanziellen Unterstützung durch den Förderverein war es möglich, dass 100% der Einnahmen des Buttonverkaufs gespendet werden konnten.
Spendenaktionstag
Auch die Arbeitsgruppe zur Generierung von Geldspenden machte sich viele Gedanken, die schließlich in der Planung eines „Spendenaktionstags“ mündeten. Wichtig war den Schülerinnen und Schülern, nicht einfach nur Geld von den Eltern abzufragen, sondern einen Beitrag aus eigener Tasche zu leisten. Und so wurde die Idee geboren, eine Woche auf das Taschengeld zu verzichten und diesen Betrag zu spenden.
Viele Mitglieder der Schulfamilie beteiligten sich mit einer großzügigen Gabe und so wurde auch der Spendenaktionstag zu einem großen Erfolg.
Kuchen- und Tapasverkauf
Auch über einen Kuchenverkauf sollten Spenden generiert werden. So beteiligten sich an insgesamt sechs Kuchenverkaufsterminen mehr als 20 Schülerinnen und Schüler in diesem Aktionsteam und konnten so viele Spenden sammeln.
Unter anderem eine 10. Klasse beteiligte sich unter Leitung ihrer Lehrerin Frau Wenzeis an der Aktion. Eine Schülerin berichtet:
„Da wir im Spanischunterricht zu dieser Zeit das Thema „tapas“ behandelten, schlug unsere Spanischlehrerin Frau Wenzeis vor, Tapas im Rahmen der Spendenaktion zu verkaufen. Wir fanden diese Idee super und haben Tapas-Rezepte gesucht, die wir selbst ins Spanische übersetzten und passende Plakate dazu gestalteten. Diese wurden dann am Tag der offenen Tür ausgehängt. Am Tag vor dem Verkauf haben wir den ganzen Nachmittag unsere süßen und sauren Tapas zu Hause zubereitet. Freitags kamen wir, die „Spanier“, mit unseren Tapas in die Schule und bauten 10 Minuten vor Pausenbeginn unseren Stand auf. Schon in der ersten Pause wurden fast alle Tapas an die begeisterten SchülerInnen und LehrerInnen verkauft. In der zweiten Pause konnten wir auch noch den Rest unserer Tapas verkaufen. Wir waren sehr froh, dass unsere spanischen Gerichte so gut angekommen sind, und stolz, dass wir so viel Geld für die Ukraine einnehmen konnten.“ (Felicitas Denk)
Insgesamt wurden mit diesen Aktionen neben den Sachspenden der Betrag von 5.326,10 € gesammelt. Mit dieser tollen Summe unterstützen wir, die Schulfamilie des HLG, das Sheptycki Gymnasium in Lemberg. Dort werden Geflüchtete auf dem Weg nach Polen untergebracht und mit Essen und Kleidung versorgt. Diese Schule war wie das HLG ein Teil des Plato-Projekts, Schüler aus der Ukraine nahmen unter anderem am Theaterprojekt in Landshut teil.
Vielen Dank an alle, die in den Gruppen geholfen oder mit ihrer Spende einen finanziellen Beitrag geleistet haben. Wir sind stolz auf Euer Engagement.
Die Organisatoren Eva Schneider, Martina Schütz, Lena Ammer, Sandra Herrmann, Leo Stempfl, Christian Mesner